Neue Erkenntnisse für alle, die junge Menschen in der Ausbildung begleiten und fördern
Die Welt der Ausbildung ist im Wandel – und mit ihr die junge Generation, die heute in die Arbeitswelt startet. Wer junge Menschen für eine Ausbildung gewinnen und langfristig binden möchte, braucht ein tiefes Verständnis dafür, was sie bewegt. In unserer aktuellen Trendstudie «Jugend in Deutschland 2025» geben Auszubildende ehrliche Einblicke in ihre Wünsche, Herausforderungen und Zukunftspläne. Die Ergebnisse zeigen: Es gibt viel Potenzial – aber auch klare Handlungsbedarfe für Ausbildungsverantwortliche und Ausbildungsbetriebe.
[.rt-prehead]INHALTSVERZEICHNIS[.rt-prehead]
[.black-link]1. Warum entscheiden sich junge Menschen heute für eine Ausbildung?[.black-link]
[.black-link]2. Zwischen Zufriedenheit und Zweifel: Wie Azubis ihre Ausbildung heute bewerten[.black-link]
[.black-link]3. Was Azubis wirklich lernen wollen[.black-link]
[.black-link]4. Fazit: Verstehen, fördern, verbinden[.black-link]
Azubis sind im Durchschnitt Single und mit ihrer körperlichen Gesundheit zufrieden. Sie sagen gerne Jugendwörter wie Digga, Yolo oder Cringe und nutzen auf ihren Smartphones am liebsten WhatsApp und Instagram. Für Leistung lassen sie sich am einfachsten durch Geld und Spaß motivieren.
Simon Schnetzer, Jugendforscher & Leadershipcoach
Der häufigste Grund für junge Menschen, sich für eine Ausbildung zu entscheiden ist, direkt nach der Schule selbst Geld zu verdienen und unabhängig von den Eltern, den Lebensunterhalt oder einen gewissen Lebensstandard finanzieren zu können (viele wohnen ja noch bei den Eltern). Aus den Studienergebnissen und zahlreichen Interviews, die wir mit Auszubildenden geführt haben, klingt sehr deutlich der Wunsch nach finanzieller Sicherheit und besseren beruflichen Möglichkeiten, indem sie früh in der Arbeitswelt Fuß fassen. Weitere wichtige Gründe sind die Leidenschaft für bestimmte Berufe sowie die Möglichkeit, durch eine Ausbildung nach der Schule nicht mehr so viel lernen zu müssen und praktisch arbeiten zu können. “Weniger Theorie und mehr Praxis” ist auch bei Studienabbrechern, die sich dann für eine Ausbildung entscheiden, ein häufig genanntes Motiv.
Die drei wichtigsten Gründe für eine Ausbildung lassen sich so zusammenfassen:
Die Entscheidung für eine Ausbildung ist selten ein Lückenfüller – sondern ein bewusster Schritt ins Berufsleben. Doch wie erleben junge Menschen diesen Weg?
Viele Auszubildende sagen: Ich komme gut mit den Anforderungen klar. Auch die gesellschaftliche Anerkennung ihres Berufs entwickelt sich für viele positiv. Gleichzeitig beobachten wir in der Trendstudie «Jugend in Deutschland 2025» klare Warnzeichen für die Berufsorientierung und für Ausbildungsbetriebe:
Auf den ersten Blick wirkt die Bewertung ihrer Ausbildung durch Auszubildende recht gut. Die Betonung von “auf den ersten Blick” liegt daran, dass sich einige Werte im Vergleich zur Trendstudie von 2024 (+/- X%) deutlich verändert haben. Deutliche Verbesserungen sehen wir beispielsweise darin, dass 79 Prozent mit den Anforderungen in der Ausbildung gut zurechtkommen (+10%) und 66 Prozent zufrieden sind mit der gesellschaftlichen Anerkennung für ihren Ausbildungsberuf (+9%). Auf die Frage, ob die Ausbildung auf dem neuesten Stand der Digitalisierung sei, beobachten wir kaum Veränderungen gegenüber dem Vorjahr (Zustimmung: 49%; +1%).
Deutliche Verschlechterungen in der Ausbildungssituation zeigen sich bei der allgemeinen Zufriedenheit mit der Entscheidung für die jeweilige Ausbildung (68%; -10%), die Gewissheit, die Ausbildung abschließen zu wollen (79%; -5%) und das geringer ausgeprägte Gefühl, durch Ausbildungsverantwortliche gut unterstützt zu werden (59%; -6%). Mit Blick auf den Arbeitsmarkt scheinen sich die beruflichen Perspektiven auch in der Ausbildung einzutrüben: Gute berufliche Perspektiven sehen in der aktuellen Erhebung 78 Prozent, 5 Prozent weniger als im Vorjahr.
Was steckt dahinter – und wie können Betriebe gegensteuern?
Antworten und Impulse gibt es im neuen Online-Kurs für alle, die mit Auszubildenden arbeiten und sie begleiten:
👉 Zum Online-Kurs: Jugend-Update für Ausbildungsverantwortliche
Die klassische Fachausbildung allein reicht vielen jungen Menschen nicht mehr. Gefragt sind heute Zukunftskompetenzen, die deutlich über den Beruf hinausgehen und doch direkt mit der Arbeit, Leistungsbereitschaft und Zufriedenheit im Job zusammenhängen.
Die fünf wichtigsten Kompetenzen sind aktuell:
Greifen wir beispielhaft die psychische Gesundheit auf. Die Belastung und der Stress in der Lebensphase Jugend, der Phase der vielen Fragezeichen im Leben (Wer bin ich? Wer will ich sein? Was will ich tun? Wer tut mir gut? Bin ich gut genug?) war nie einfach. Doch ein zuversichtlicher Blick in die Zukunft scheint aktuell besonders schwer zu fallen. Die vielen Krisen, eine finanziell für viele angespannte Lage, die politische Spaltung in der Gesellschaft und der Always-on-Modus dank Smartphone und Social Media führen bei vielen Jugendlichen zu einem Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit. Sie haben nicht gelernt, mit diesen gesellschaftlichen Veränderungen umzugehen, die auch für viele Eltern und Bildungseinrichtungen Neuland sind.
Hier liegt eine echte Chance für Ausbildungsbetriebe: Wer Weiterbildungsangebote schafft, die junge Menschen auch persönlich wachsen lassen, macht sich als Arbeitgeber attraktiv – und stärkt gleichzeitig Motivation, Bindung und Resilienz.
Wer heute Auszubildende gewinnen und langfristig binden möchte, braucht mehr als einen guten Ausbildungsplan.
Es braucht Ausbildungsverantwortliche, die zuhören, zwischen den Generationen vermitteln – und jungen Menschen helfen, ihr Potenzial zu entfalten. Die aktuellen Ergebnisse aus der Trendstudie liefern wichtige Anhaltspunkte, um genau das zu tun.
Jetzt vertiefen:
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Generation Gemeinsam.