Die Fluktuationsrate bei jungen Mitarbeitenden ist viel höher als bei älteren. Welche Generationenbesonderheiten gilt es bei der Mitarbeiterbindung zu beachten? Die Relevanz liegt auf der Hand, wenn du dir folgendes bewusst machst: Eine junge Fachkraft, die du über Jahre aufgebaut hast, kündigt. Die Kosten, die das für dich verursacht, sind immens, weil gute Fachkräfte hart umworben werden. Der Fehler, den viele in dieser Situation machen: Als Erstes an Recruiting denken. Viel wichtiger ist es, zu verstehen, wann insbesondere junge Menschen ein Unternehmen verlassen und wie du es schaffst, (junge) Mitarbeitende in deinem Unternehmen zu binden.
[.rt-prehead]INHALTSVERZEICHNIS[.rt-prehead]
[.black-link]1. Generationenbesonderheiten für die Mitarbeiterbindung der Generation Z[.black-link]
[.black-link]2. Generationenbesonderheiten für die Mitarbeiterbindung der Generation Y / Millennials[.black-link]
[.black-link]3. Generationenvergleich Mitarbeiterbindung: Besonderheiten Gen Z vs. Gen Y[.black-link]
[.black-link]4. Mitarbeiterbindung Gen Z & Y: Schnelle Hilfe im Unternehmensalltag[.black-link]
Das Fluktuationsrisiko ist bei Mitarbeitenden der Generation Z besonders hoch.
Vertreter:innen der Generation Z sind im Jahr 2022 grob zwischen 12 und 27 Jahren und befinden sich in der wichtigen Phase der Jugend, die geprägt ist von Identitätsfindung, Persönlichkeitsentwicklung und schulisch-beruflicher Orientierung. Es gehört zu dieser Phase dazu, unterschiedliche Arbeitsplätze, Wohnorte, Partner:innen und Lebensmodelle auszuprobieren. Die Generation Z wünscht sich von ihrem Beruf Spaß, Sinn und Sicherheit. Doch sie ist nicht bereit, ihren Arbeitgebern die Verbindlichkeit zu geben, die sie selbst als Sicherheit einfordern.
Wer die Generation Z als Mitarbeitende binden will, sollte ihnen jeden Tag einen Grund geben, gerne zur Arbeit zu kommen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Arbeitgeber intern oder durch Kooperationen es ermöglichen können, über den betrieblichen Tellerrand hinauszuschauen, ohne erst kündigen zu müssen.
Drehe die Frage „Wann macht Arbeit Spaß?“ um und frage dich: „Wann macht Arbeit keinen Spaß?„. In einer Teamsitzung, egal ob analog oder digital, ist das schnell geschehen. Die Nennungen sammeln Sie am Flipchart (oder digital z.B. über Padlet) und machen die Themengeber direkt zu Themenpaten, mit der Aufgabe eine Lösung für Ihre Beobachtung zu entwickeln.
Dadurch werden alle beteiligt, machen sich bewusst, worauf es ankommt, um die Arbeitsatmosphäre zu verbessern und jede:r kann selbst einen Beitrag dazu leisten.
Das Fluktuationsrisiko bei Mitarbeitenden der Generation Y / Millennials ist allgemein als mittel zu bewerten und aktuell aufgrund der Corona-Pandemie gestiegen.
Vertreter:innen der Generation Y sind im Jahr 2022 grob zwischen 28 und 43 Jahren und befinden sich häufig sowohl in der beruflichen Karrierephase als auch in der Phase der Familiengründung. In diesen Phasen kommen die Millennials an einem Ort an, wollen ihr Nest bauen und benötigen Geld, Sicherheit und Planbarkeit, um für sich und ihre Partner:in oder Familie zu sorgen. Aufgrund der flexiblen Homeoffice-Regelungen vieler Unternehmen seit der Corona-Pandemie, kommen nun ortsunabhängige Karriereperspektiven für viele in Frage, wodurch ein Jobwechsel keinen Wohnortwechsel bedeuten muss.
Wer die Generation Y als Arbeitgeber binden will, muss genau darauf achten, wie sich durch die Verschiebung der Lebensphasen die individuellen Bedürfnisse verändern, um mit speziellen Angeboten darauf eingehen zu können.
Immer wenn Mitarbeitende in eine neue Lebensphase wechseln z.B. durch einen Bildungsabschluss, eine neue Beziehung oder Familienzuwachs mit Kindern oder Haustieren, ist bei der Alltagsgestaltung und den alltäglichen Bedürfnissen viel in Bewegung. Es verändert Parameter wie die zeitliche Verfügbarkeit, die allgemeine Belastung und wer bei Entscheidungen, wie beispielsweise einer Beförderung, mitentscheidet. Ein Beispiel der Corona-Zeit ist Homeschooling und die Aufgabe von Eltern, gleichzeitig ihre Kinder schulisch zu betreuen und zu arbeiten. Als Arbeitgeber oder Führungskraft gilt es, regelmäßig einen Rahmen zu setzen, in dem Mitarbeitende sich ändernde Anforderungen äußern und um Unterstützung oder Verständnis werben können.
"Mitarbeiterbindung wird zu einer Hauptaufgabe der Geschäftsführungen, um überhaupt geschäftsfähig zu bleiben. Investitionen in die Zufriedenheit von Mitarbeitenden lohnen sich doppelt: Weil es einfacher ist, mit zufriedenen Mitarbeitenden Neue zu finden und zu binden."
Simon Schnetzer | Jugendforscher, Speaker, Futurist
Mitarbeiterbindung ist Vertrauensarbeit. Je besser die Stimmung im Team und die Beziehungen untereinander, desto stärker ist die Bindung. Die wichtigsten Maßnahmen zur Steigerung der Mitarbeiterbindung auf Teamebene sind Führung und Kommunikation, auf individueller Ebene ist es die Zufriedenheit und Perspektive.
Wenn du die Mitarbeiterbindung mit Blick auf Generationenbesonderheiten verbessern möchtest, kommst du nicht an der Beteiligung genau der Mitarbeitenden vorbei, die du halten willst.