Die Generation Z stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen: die Erwartungshaltung „instant Feedback“, die Forderung nach einer 4-Tage-Woche oder zunehmende Mental Health Probleme. Ein 2023-Update zu einem Interview mit Tipps, das ich 2019 dem Magazin die „Personalwirtschaft“ gegeben habe, um Personalverantwortliche und Führungskräfte in der Arbeit mit der Generation Z zu unterstützen.
Die Generation Z ist Instant-Feedback gewohnt und geht selbstbewusst damit um. Das überfordert gerade Führungskräfte vom alten Schlag. Die Erwartungshaltung der Jungen zwingt Führungskräfte, ihr Führungsverhalten zu überdenken. Ältere Mitarbeiter kommen mit weniger Feedback klar. Dadurch fühlen Führungskräfte sich in der Zwickmühle: Wenn Sie bei den Jungen nachgeben, werden die Älteren vermutlich auch mehr fordern.
Ein großes Problem in Unternehmen mit gewachsenen Strukturen ist die Denkweise: “Das haben wir schon immer so gemacht und es hat sich bewährt. Die Jungen müssen das endlich kapieren”. Die Jungen werden viel kapieren, aber im Blindflug ohne Feedback fühlen sie sich verunsichert und kündigen (zumindest innerlich) im Zweifelsfall. Viele Führungskräfte sehen nur, wie die jungen Vertreter:innen der Gen Z sich verhalten. Was sie häufig nicht verstehen: Warum verhalten sie sich so? Und wie unterscheiden sie sich von den Älteren, die ihre Bedürfnisse nicht so aktiv einfordern? Aufgrund von Unverständnis fehlt die Bereitschaft, sich auf die veränderten Bedürfnisse von jüngeren Mitarbeiter:innen einzulassen.
Prozesse in Unternehmen sind oft so eingefahren, dass weder die Geschäftsführung noch Führungskräfte den Spielraum sehen, um auf die veränderten Bedürfnisse der Generation Z einzugehen. Ein Beispiel dafür ist die Beraterbranche: Die Frauen von Beratern (oder die Männer von Beraterinnen) akzeptieren nicht mehr, dass ihre Männer (oder ihre Frauen) die ganze Woche bei Kund:innen in einer anderen Stadt sind und sie sich allein um Haushalt und Kinder kümmern müssen. Das Rollenbild von Mann und Frau hat sich weiterentwickelt und führt dazu, dass Unternehmen sich viel mehr mit den Bedürfnissen von Mitarbeiter:innen in ihrer jeweiligen Lebensphase und der partnerschaftlich-familiären Konstellation kümmern müssen.
Ein blinder Fleck ist außerdem, was die Corona-Pandemie mit jungen Menschen gemacht hat. Personalverantwortliche beobachten, dass diese sich häufiger krankmelden und psychische Probleme haben. Die Einen fordern selbstbewusst eine 4-Tage-Woche ein, weil sie in der Pandemie-Zeit auf so vieles verzichten mussten und der Blick in die Zukunft so viel Unsicherheit mit sich bringt. Andere leiden immer noch unter Phobien, wenn sie unter Menschen sind oder haben ein stark verschlechtertes Selbstwertgefühl.
In der Trendstudie „Jugend in Deutschland – 2023 mit Generationenvergleich“ (www.jugend-in.de) haben wir diese Auswirkungen ausführlich untersucht. Unser Fazit: Wer motivierte junge Mitarbeiter:innen möchte, muss das Thema Mental Health ernst nehmen, jungen Mitarbeiter:innen Unterstützung anbieten und ihre Resilienz aufbauen. Die Studie zeigt auch, dass junge Menschen von den Krisen viel stärker gestresst sind als ältere.
Feiere Erfolge! Mache Ziele an etwas Erlebbarem fest.
Simon Schnetzer – Jugendforscher, Speaker, Futurist
Mehr zu diesem Thema in dem Artikel der "Personalwirtschaft" (Ausgabe 02_2019)
In dem Beitrag der „Personalwirtschaft“ (02-2019) erörtert der Journalist Winfried Gertz das Thema der Generation Z aus Sicht von HR im Detail. Im Rahmen seiner Recherche hat er Simon Schnetzer als Generation Z Experte interviewt. Lies den gesamten Artikel hier als PDF.
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