
Kaum eine Generation erhält derzeit so viel Aufmerksamkeit wie die Gen Z. Doch vieles, was über sie geschrieben wird, ist Schall und Rauch. Dieses Gen Z Update screent sogenannte Trends und präsentiert Gen Z Themen für den Trendradar, weil sie das Potenzial haben, sich durchzusetzen. Wir haben dabei besonders spannende Entwicklungen in diesem Post zusammengefasst.
📢 Hinweis: Einen umfangreichen Wissensschatz zur Gen Z, sowie wertvolle Informationen zur Lebens- und Arbeitswelt dieser jungen Generation findest du auf unserer Wissensseite Generation Z. Dort gibt es auch wertvolle Grafiken für ein besseres Verständnis. Mehr spannende Fakten zur Generation Z im Kontext mit anderen Generationen findest du in unserer Trendstudie Jugend in Deutschland 2025.
[.rt-prehead]INHALTSVERZEICHNIS[.rt-prehead]
[.black-link]1. Mindset & Media - Gen Z Trends in Social Media und der Denkweise[.black-link]
[.black-link]2. Wehrpflicht für 18-Jährige[.black-link]
[.black-link]3. Work - Gen Z Trends in der Arbeitswelt[.black-link]
[.black-link]4. Global - Gen Z Trends in der Welt[.black-link]
Der Trend „Pudding mit Gabel essen“ beschreibt mehr als nur einen TikTok-Hype: Es ist ein kollektiver Spaß der Generation Z, die sich beim Pudding-Essen bewusst gegen Konventionen stellt. Jugendliche treffen sich – oft verabredet über Social Media – und genießen Pudding gemeinsam, aber nicht wie üblich mit dem Löffel, sondern mit der Gabel. Damit erzeugen sie ein verbindendes Gruppenerlebnis, das bewusst auf die Absurdität setzt: Genau das macht den Charme aus. Simon bewertete diesen Trend als Ausdruck der Sehnsucht nach Austausch und Leichtigkeit in einer komplexen und schnellen Welt. Es geht nicht um Protest, sondern um ein neues Wir-Gefühl durch kleine, analoge Rituale. Mehr Infos und Bewertungen von Simon zum Thema Pudding mit Gabeln essen gibt es im Interview mit der Berliner Morgenpost.
What the fork ist going on (anstatt WTF What the fuck)
Bemerkenswert ist, wie schnell der deutsche TikTok-Trend „Pudding mit Gabel essen“ über die Landesgrenzen hinaus viral ging. Mittlerweile sorgt das Event auch in England für Furore – dort kursiert der augenzwinkernde Spruch „What the fork is going on?“, der auf charmante Weise das WTF-Meme neu interpretiert.
Im Gabel-Pudding-Event zeigt sich, wie wichtig der Generation Z (weltweit!) echtes Zusammensein geworden ist – gerade dann, wenn vieles digital und anonym abläuft. Die globale Resonanz zeigt, dass gerade einfache, absurde Rituale einen Nerv treffen und über kulturelle Grenzen hinweg für echten Zusammenhalt sorgen. Mehr dazu auch im Video von WDR-Brisant mit Simon.
Kaum ein Thema hat die Gen Z zuletzt so stark polarisiert wie die Debatte um eine mögliche Rückkehr der Wehrpflicht. Während Politiker:innen über Pflichtdienste diskutieren, reagiert die junge Generation auf ihre eigene Art: mit Memes, Ironie und digitaler Gegenwehr. Auf TikTok kursieren hunderttausende Clips, in denen junge Männer und Frauen den Gedanken an den Kasernendienst mit Galgenhumor kommentieren – von dramatischen POV-Videos bis hin zu satirischen Tutorials, wie man sich vor der Einberufung „rettet“. Die FAZ (Interview mit Simon) beschreibt diese Meme-Kultur treffend als „digitale Wehrdienstverweigerung“. Doch hinter der Ironie steckt Ernst: Misstrauen gegenüber staatlicher Bevormundung, Angst vor Sinnlosigkeit und das Bedürfnis, den eigenen Beitrag frei wählen zu dürfen.
Simon erklärt im kürzlich erschienenen Blogbeitrag Wehrpflicht für die Generation Z, dass diese Reaktionen ein Spiegel des Wertesystems der Gen Z sind: Sie will Verantwortung übernehmen – aber selbstbestimmt. Freiwilligendienste, Katastrophenschutz oder soziale Projekte werden als sinnvoll erlebt, Zwangsdienste dagegen als Rückschritt. Die Memes sind also kein Spott, sondern Protest in Popkulturform: ein kreativer Weg, Haltung zu zeigen, ohne laut zu werden. Diese neue Form der politischen Kommunikation sollte man ernst nehmen – sie ist der Sound der Generation, die den Diskurs längst selbst steuert.
In ihrem Buch „Vereint in Zerrissenheit“ beschreibt Nora Zabel (Geburtsjahr 2016 und damit Teil der Generation Z) eindrucksvoll, wie junge Ostdeutsche zwischen Herkunft, Geschichte und Gegenwart navigieren. Viele von ihnen wissen zwar, dass ihre Eltern in der DDR aufgewachsen sind, doch in Familien oder Schulen wurde das oft nie wirklich thematisiert. Erst im Erwachsenenalter setzen sich viele damit auseinander, was es bedeutet, wenn Eltern und Kinder in zwei Systemen groß wurden – und wie das ihr heutiges Denken über Freiheit, Politik und Zugehörigkeit prägt (vgl. NDR, 2024).
Zabels Analyse zeigt auch: Diese Generation wünscht sich eine gemeinsame, nicht-westzentrierte Erzählung über Deutschland. Demokratie soll kein „nice to have“ bleiben, sondern als aktive Verantwortung verstanden werden – besonders für junge Ostdeutsche, die das Bild ihrer Region selbst verändern wollen. Ihr Appell: weniger Nostalgie, mehr Eigeninitiative. Simon betont, dass darin eine große Chance liegt – denn wer Geschichte versteht, kann Zukunft gestalten. Mehr Informationen zum neuen Buch von Nora Zabel gibt es auf der Seite des NDR.
Beim sogenannten Throning (abgeleitet vom englischen Wort throne, also Thron) geht es um mehr als nur Dating – es ist ein Spiel mit Status, Selbstdarstellung und sozialem Kapital. Die Generation Z sucht nicht nur nach Liebe, sondern nach einem „Upgrade“ im eigenen Netzwerk. Wer „thront“, wählt Partner:innen, die in sozialen Kreisen angesehen sind – durch Attraktivität, Erfolg, Beliebtheit oder Reichweite. Das Phänomen findet sowohl online als auch offline statt, und die Dynamik ist subtil, aber wirkungsvoll.
“Throning ist keine reine Online-Erscheinung, sondern findet sowohl im digitalen als auch im echten Leben statt. Die Dynamik ist dabei oft subtil, aber wirkungsvoll.”
Fotos auf Instagram, gemeinsame Event-Auftritte oder Storys dienen als Statussignal: Die Beziehung wird zur Bühne, der Partner zum Symbol. Simon sieht darin ein typisches Muster dieser Generation – die Balance zwischen Echtheit und Inszenierung. Throning ist damit kein oberflächliches Spiel, sondern Ausdruck eines Bedürfnisses, gesehen zu werden und Zugehörigkeit zu erleben – in einer Welt, in der Sichtbarkeit fast alles bedeutet. (Quelle: infranken.de)
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Immer häufiger berichten junge Erwachsene der Generation Z davon, dass sie zwar einen eingehenden Anruf entgegennehmen – aber kaum etwas sagen. Ein Kommentar unter einem TikTok-Thread bringt das deutlich auf den Punkt: „Du hast angerufen, wieso soll ich etwas sagen?“ Dieser Trend wird in einem Artikel aufgegriffen, der die steigende Nachfrage nach Telefon-Trainings in Unternehmen thematisiert („«Junge schweigen, wenn sie rangehen» – Telefontrainings boomen“ 20min.ch).
Die Hintergründe sind vielschichtig: Zum einen sehen viele Gen Z-Menschen den Anruf als Format, bei dem sie im Nachteil sind – spontane Sprache, keine Vorbereitung, keine Kontrolle. Hinzu kommt die Furcht vor Scammern oder dem Einsatz von KI-Technologien, die bereits mit einem einfachen „Hallo“ die Stimme analysieren könnten. Laut einem weiteren Artikel befürchten junge Menschen genau das: „…damit KI nicht meine Stimme klaut (das geht schon mit Hallo)“.
Für Recruiting und Kommunikations-Jobs heißt das: Ein Anruf ist nicht mehr selbstverständlich der beste Einstieg. Wer Talente der Gen Z erreichen will, sollte bewusst alternative Kanäle nutzen oder vorher Messaging anbieten – und bei Bedarf gezielt Trainings zur Telefonsicherheit und -kompetenz in Unternehmen etablieren.
Unter diesem Trend versteht man, wie Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend in Team- und Arbeitsprozesse eingebunden wird – nicht als Einzeltool, sondern als Partner in der Zusammenarbeit. Fachartikel zeigen: KI verändert die Struktur von Teams, macht hybride Arbeit alltäglich und führt zu einer neuartigen Interaktion „Mensch-Maschine-Mensch“.
Immer mehr junge Erwachsene der Generation Z in den USA entscheiden sich bewusst gegen ein traditionelles Hochschulstudium und für eine Ausbildung in einem handwerklichen Beruf („Blue Collar“) – etwa als Klempner:in, Elektriker:in oder im Bereich HVAC. Laut einer US-Umfrage bevorzugten 42 % der 18- bis 28-Jährigen diesen Weg, wobei einer der Hauptgründe die Vermeidung hoher Studienschulden war. Zudem zeigt sich: Viele sehen in handwerklichen Berufen eine höhere Arbeitsplatzsicherheit – insbesondere im Kontext der Angst, dass klassische Büro-Jobs durch KI ersetzt werden könnten. (vgl. Artikel in watson.de) Für Unternehmen und Führungskräfte heißt das: Die neue Sichtweise dieser Generation auf Berufswege eröffnet Chancen – etwa bei der Zusammenarbeit mit jungen Fachkräften –, aber auch die Verpflichtung, Ausbildungsgänge sinnvoll aufzuzeigen und das Handwerk als zukunftsfähige Option zu kommunizieren.

Rund um den Globus formiert sich eine neue Protestkultur der Generation Z: In Ländern wie Nepal, Madagaskar, Marokko, Indonesien oder Peru gehen junge Menschen auf die Straße – getrieben von wachsender Ungleichheit, Korruption, wirtschaftlicher Unsicherheit und politischer Enttäuschung. Wie die FAZ berichtet, spiegeln diese Proteste eine weltweite Welle jugendlicher Unzufriedenheit wider, die sich nicht mehr mit leeren Versprechen abspeisen lässt. Der Zorn über verkrustete Machtstrukturen und Vetternwirtschaft eint junge Menschen über Kontinente hinweg – von Asien bis Afrika, von Südamerika bis Europa.
Ein grinsender Totenkopf mit Strohhut – das Symbol der legendären Piratenband aus dem japanischen Manga One Piece – ist zum Erkennungszeichen dieser Bewegung geworden. In Nepal wurde die Flagge vor dem Regierungssitz gehisst, als Demonstrierende das Gebäude stürmten. In Indonesien tauchte sie rund um den 17. August, den Unabhängigkeitstag, als Zeichen gegen Korruption und politische Trägheit auf.
Die Gen Z-Proteste sind mehr als spontane Ausbrüche: Sie markieren eine neue, globale Protest-Ethik. Popkultur, digitale Vernetzung und klare Symbolik verschmelzen zu einer Form des Widerstands, die emotional und anschlussfähig ist. Diese Generation denkt nicht mehr nur lokal – sie handelt global. Für Unternehmen, Politik und Gesellschaft heißt das: Wer ihre Sprache versteht, versteht auch den Wandel.
Laut Focus meiden viele junge Menschen in England das Tanken, weil sie Angst haben, etwas falsch zu machen – etwa den falschen Treibstoff zu wählen oder die Technik an der Zapfsäule nicht richtig zu bedienen. Hinzu kommen hohe Spritpreise, die das Autofahren zusätzlich unattraktiv machen. Statt Freiheit empfinden viele Gen Z-Autofahrer Stress und Unsicherheit. Ältere Generationen können das kaum nachvollziehen, doch genau hier liegt Potenzial für gegenseitiges Lernen: Junge bringen Nachhaltigkeitsbewusstsein ein, Ältere geben Sicherheit und Routine weiter – so entsteht echtes Generationen-Miteinander. (Quelle: Focus Online)
Für viele junge Menschen der Generation Z ist der klassische amerikanische Traum – Studium, Haus, Karriere – längst obsolet geworden: Statt Wohlstand erwarten sie Schuldenberge durch das Studium, Hauskauf bleibt unerschwinglich und die Klimakrise bedroht das Fundament jeder Wachstumserzählung. Eine aktuelle Analyse nennt elf Gründe, warum dieser Traum für sie gestorben ist: harte Arbeit führt nicht mehr automatisch zum Erfolg, Eigentum ist kaum erreichbar, soziale Mobilität sinkt massiv. Weitere Gründe gibt es auf yourtango.com