In den letzten Jahren entstand aufgrund der von Jugendlichen initiierten und öffentlichkeitswirksamen Fridays for Future-Kampagnen der Eindruck, dass die Generation Z (geboren zwischen 1995 und 2009) ein größeres Interesse an Klima- und Umweltschutz hätte als ältere Generationen (Babyboomer, X, Y). In diesem Beitrag stelle ich einige Ergebnisse der aktuellen Trendstudie “Jugend in Deutschland – Winter 2021/22” vor, um den Stellenwert von Nachhaltigkeit und Klimaschutz für Jugendliche zu beleuchten und aufzuzeigen, in welchem Maß die Generation Z bereit ist, selbst einen Beitrag zu leisten. Die vollständige Studie und Analysen zur Nachhaltigkeit findest du hier.
[.rt-prehead]INHALTSVERZEICHNIS[.rt-prehead]
[.black-link]Wie wichtig ist der Generation Z Umwelt- und Klimaschutz?[.black-link]
[.black-link]Die drei wichtigsten klimarelevanten GenZ-Forderungen an die Politik[.black-link]
[.black-link]Der tägliche Klima-Beitrag der Generation Z[.black-link]
[.black-link]Ist die Gen Z bereit, für Umweltschutz zu verzichten?[.black-link]
[.black-link]Die Trendstudie “Jugend in Deutschland 2021/22” » Trends[.black-link]
[.black-link]Persönliches Fazit und Empfehlungen für die Politik[.black-link]
Die kurze Antwort auf die Frage: Der überwiegenden Mehrheit der Generation Z ist Nachhaltigkeit wichtig. Auf die Frage, wie wichtig sie es finden, persönliche einen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz zu leisten, antworten 19% mit “sehr wichtig” und 45% mit “eher wichtig”.
In der Summe sind das 65%, denen eine ökologisch nachhaltige Lebenseinstellung wichtig ist. Doch das ist nicht das vollständige Bild, weil ökologisches Verhalten häufig bedeutet: Verzicht üben und lieb gewonnene Gewohnheiten zu verändern.
Was Jugendlichen im Alter von 14 bis 25 Jahren* konkret Sorge bereitet bzgl. Erderwärmung und Umweltschutz, zeigt sich in der Betrachtung der wichtigsten klimarelevanten Forderungen an die Politik:
An erster Stelle steht der Schutz von Wäldern, an zweiter Stelle der Schutz der Meere und an dritter Stelle die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Weit abgeschlagen sind übrigens die Forderungen nach einem Tempolimit für Autobahnen oder die Verteuerung von CO2-Emmissions-Zertifikaten.
(*) Hinweis: Da für die Trendstudie 14- bis 29-Jährige betrachtet wurden (anstatt 14-25 “Generation Z, 2021”), weichen die Werte ab.
Der Ruf der Deutschen als große Mülltrenner:innen bestätigt sich auch bei der Jugend:
59% der jungen Generation Z-Vertreter:innen sind konsequent, wenn es um die Vermeidung und die Trennung von Müll geht.
Die Top-5 Nennungen, wenn es darum geht, was die Generation Z konsequent, also immer tut, um Klima und Umwelt zu schützen sind:
Dieser erste Blick auf die Daten könnte ernüchternd sein. Allerdings zeigen die vollständigen Daten auch, dass es viele Jugendliche gibt, die sich zwar nicht immer, aber sehr häufig nachhaltig verhalten.
Und es gibt erhebliche Unterschiede zwischen Jugendlichen der Generation Z:
Junge Frauen sind wesentlich engagierter in Sachen Mülltrennung, Verzicht auf Einwegplastik und Bio-Produkten, wohingegen junge Männer sich eher politisch für Umweltschutz engagieren und bereit sind, CO2-Kompensationszahlungen zu leisten.
Die Bereitschaft der Generation Z, sich nachhaltig zu verhalten, ist deutlich höher, als die oben genannten Zahlen glauben lassen. Dennoch wurde die Statistik zur Verzichtbereitschaft häufig von der Presse aufgegriffen und mit der Schlagzeile “Nicht so grün, wie gedacht” versehen.
Doch bevor du über die Jugend urteilst, überlege bitte kurz: Wärest du selbst bereit, dauerhaft auf ein Auto, aufs Fliegen und auf Fleisch zu verzichten, oder nur noch Bio-Produkte zu kaufen?
Diese Zahlen zeigen einerseits, dass noch viel Potenzial für Verbesserungen des nachhaltigen Verhaltens der Generation Z besteht. Gleichzeitig gibt es unter den Jungen besonders viele, die dazwischen liegen und sich Verzicht vorstellen können und mit einem nachhaltigeren Lebensstil experimentieren.
Weitere spannende Nachhaltigkeitsthemen und Erkenntnisse der aktuellen Generation Z Trendstudie – Winter 2021 / 2022 sind:
Im Rahmen der aktuellen Trendstudie “Jugend in Deutschland” habe ich zusammen mit Prof. Klaus Hurrelmann das wichtige Thema Nachhaltigkeit untersucht. Unser Ziel dabei ist es, die Einstellung und Bedürfnisse junger Menschen zu verstehen und Ihre Ideen in einen Zukunftsprozess einzubinden.
Wir haben als Autoren der Studie lange diskutiert, ob das Glas nun halb voll oder halb leer ist. Wir haben uns aus zwei Gründen ganz klar dafür entschieden, die Ergebnisse positiv zu deuten:
Erstens zeigen die Ergebnisse, dass sich ein großer Teil der Jugend für andere und alternative Verhaltens- und Konsumgewohnheiten öffnet und die Bereitschaft zunimmt, sich konsequent nachhaltig zu verhalten.
Zweitens haben wir als Gesellschaft nur diese eine Jugend. Es ist viel motivierender, wenn wir positive Entwicklungen loben, anstatt die Jugend pauschal für ihr Abschneiden zu verurteilen.
Die begleitenden GenZ-Interviews zur Studie haben gezeigt, dass die Frage nach der Nachhaltigkeit des Verhaltens eine fundamentale Frage nach sich zieht: Wie definieren wir ein lebenswertes Leben und Wohlstand? Nach einem lebenswerten Leben und Wohlstand streben alle.
Wir beobachten aktuell eine sehr deutliche Verschiebung der Bewertung dessen, was Gutes und sozial erwünschtes Verhalten in Sachen Nachhaltigkeit bedeutet. Das wird massive Auswirkungen darauf haben, wie Unternehmen, Arbeitgeber, Regionen und Persönlichkeiten sich verhalten müssen, um in Zukunft als relevant und glaubwürdig wahrgenommen zu werden.
Informiere dich über das Vortragsangebot von Simon Schnetzer zur jungen Generation und Nachhaltigkeit.
In lebendigen Vorträgen vermittelt Simon Schnetzer wertvolles Wissen zur Generation XYZ und alpha.
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