
Mentale Gesundheit ist zu einem entscheidenden Faktor für die Leistungsfähigkeit moderner Arbeitswelten geworden. Besonders die unter 30-Jährigen (Angehörige der Generation Z und Generation Alpha) erleben derzeit einen hohen psychischen Druck, geprägt von parallelen Krisen und tiefgreifenden Veränderungen in ihrem Lebens- und Berufsalltag. Das hat direkte Auswirkungen auf Motivation, Produktivität und Bindung im Arbeitskontext.
Für Unternehmen und Führungskräfte bedeutet dies, die mentale Verfassung junger Mitarbeitender nicht als privates Thema abzutun, sondern als strategische Führungsaufgabe zu verstehen. Die aktuellen Studienergebnisse zeigen eindrücklich, warum die psychische Gesundheit junger Menschen stärker beeinflusst ist – und warum Unternehmen / Organisationen hier aktiv werden sollten.
[.rt-prehead]INHALTSVERZEICHNIS[.rt-prehead]
[.black-link]1. Psychische Belastungen der Generation Z: Das Stress-Niveau bleibt hoch[.black-link]
[.black-link]2. Stress, Depressionen und psychischer Behandlungsbedarf: ein ernstes Signal[.black-link]
[.black-link]3. Was Unternehmen und Führungskräfte jetzt tun müssen[.black-link]
Der Zustand der Krisengesellschaft, der sich aus vielen sehr unterschiedlichen Sorgen nährt, macht sich bei der jungen Generation am deutlichsten bemerkbar. Seit Beginn der Studienserie „Jugend in Deutschland” wird nach psychischen Belastungen gefragt – und bereits in der Corona-Pandemie zeigte sich ein deutlicher Anstieg aller Belastungswerte inklusive Depressionen und Suizidgedanken. Der Kontext wiederkehrender Krisen und ihre Wirkung auf junge Menschen wird u. a. im Interview mit Simon im STANDARD eingeordnet: Klimakrise, Pandemie, Krieg und Teuerung als Verstärker psychischer Belastung.)

Um weitere spannende Informationen zu Themen wie Arbeit, Finanzen, Politik, uvm. rund um die unterschiedlichen Generationen zu erhalten, hol dir unsere Trendstudie «Jugend in Deutschland 2025».
Die Corona-Zeit belastete die junge Generation besonders stark: Schulen und Universitäten schlossen, während das Arbeitsleben größtenteils weiterlief. Zentrale Erfahrungen für die Persönlichkeitsentwicklung – soziale Kontakte, Sport, Hobbys, Freizeit – fielen weg. Das digitale Miteinander konnte diesen Verlust nicht ausgleichen.
Zur Frage, wie diese Belastungen bis in die Arbeitswelt nachwirken, spricht Simon (Jugendforscher & Leadership-Coach) im Podcast mit Godi Hitschler über Mental Load und Erwartungen im Job.
Aktuelle Belastungsfaktoren
Die psychischen Belastungen, die junge Menschen am stärksten betreffen, haben sich gegenüber den letzten Jahren kaum verändert:
Im Vergleich zum Vorjahr entspannt sich die Lage leicht: Stress, Antriebslosigkeit und Perspektivlosigkeit sinken um jeweils drei Prozentpunkte, Erschöpfung um zwei. Gleichzeitig steigt der Anteil junger Menschen, die keine Belastungen angeben (+1%).
Einen Überblick über diese Ergebnisse und eine Orientierung für Unternehmer und Führungskräfte bietet Simon in seinem LinkedIn-Post Klartext: junge Frauen sind psychisch viel stärker belastet als junge Männer.)
Kaum ein Thema zeigt so große Unterschiede zwischen den Geschlechtern wie die psychische Belastung. Junge Männer berichten deutlich häufiger von keinen Belastungen, während junge Frauen bei allen Belastungswerten stärker betroffen sind – besonders bei Stress, Erschöpfung und Selbstzweifeln.

Ideal für ambitionierte Unternehmer:innen, Ausbilder:innen, Führungskräfte und HR-Verantwortliche:
👉 Zum Online-Kurs "Wie du der beste AG für junge Menschen wirst".
Alle abgefragten psychischen Belastungen sind in der Generation Z deutlich verbreiteter als bei den älteren Altersgruppen (Babyboomer, Generation X und Millennials). Gründe dafür liegen sowohl in der Lebensphase als auch in veränderten Bedingungen des Aufwachsens: Die heutige Jugend erlebt eine von Smartphones geprägte Sozialisation statt eines Alltags, der von gemeinsamen Spielen und direktem Austausch bestimmt war.
24 Prozent der 14- bis 29-Jährigen fühlen sich aktuell so stark belastet, dass sie eine Behandlung benötigen. 13 Prozent befinden sich bereits in Behandlung – deutlich mehr als in älteren Generationen.
Der psychische Druck auf junge Frauen ist erneut höher: Sie geben häufiger Behandlungsbedarf an, ebenso wie tatsächliche laufende Behandlungen.
Über alle Altersgruppen hinweg bleibt der Anteil der Personen in Behandlung stabil bei 12 bis 13 Prozent, doch der besonders hohe Bedarf der jungen Generation zeigt klar: Die psychische Lage ist ernst und darf nicht ignoriert werden.

Die Generation Z steht unter einem außergewöhnlich hohen mentalen Druck – verstärkt durch Krisen, digitale Überlastung und tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen. Für Unternehmer und Führungskräfte ergibt sich daraus eine klare Verantwortung: Arbeitsumfelder schaffen, die mentale Stabilität fördern und psychische Belastungen ernst nehmen.
Ob hohe Belastung zur Überforderung wird hängt damit zusammen, ob junge Menschen lernen, mit Stress umzugehen, ob wir es schaffen ein motivierendes Umfeld zu gestalten. Der Unterschied zwischen Forderung und Überforderung ist oft nicht das Pensum, sondern die Motivation und eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Wie das mit jungen Menschen und in altersgemischten Teams gelingt, lernen lernst du in dem Online-Kurs "Wie du der beste AG für junge Menschen wirst". Ideal für ambitionierte Unternehmer:innen, Ausbilder:innen, Führungskräfte und HR-Verantwortliche.