In einem Workshop über bessere Kommunikation zwischen Generationen führt die Fragestellung fast immer zu zwei Themen: erstens, besseres Verständnis für die Bedürfnisse junger Leute schaffen und zweitens, Möglichkeiten erfahren, wie man Studenten der Generation Y motivieren kann.

An der Hochschule Aalen haben die Zentrale Studierendenberatung und die Verfasste Studierendenschaft zu einem Generation Y Workshop für bessere Kommunikation zwischen Professoren / Mitarbeitern und Studierenden eingeladen. Für gute Kommunikation sind Zuhören und Empathie zwei wichtige Bausteine. Die Empathie oder das Einfühlungsvermögen für die junge Generation, die permanent online ist und deren Persönlichkeit sich maßgeblich aus dem Wert des Digital-Ego bestimmt, fällt vielen Menschen schwer. Wer traut sich schon, jungen Deutschen die Frage “Warum?” zu stellen, wenn sie etwas fordern oder frustriert sind, um die Beweggründe besser zu verstehen? Viele Fragen z.B. über Vorbilder, die Motivationskraft von Geld oder wichtige Werte kann ich aus den aktuellen Daten und den Interviews zur Studie – Junge Deutsche 2017 geben.

Wie ticken Studenten der Generation Y: fünf Erkenntnisse

Ergänzend zur Studie führte ich im Vorfeld des Workshops an der Hochschule Aalen Interviews mit Studenten der Generation Y durch und präsentiere hier ein paar Ergebnisse:

  1. Eine gute Vorlesung hängt maßgeblich davon ab, wie gut ein/e Professor/in ist. Gute Professoren zeichnen sich durch einen interessanten, abwechslungsreichen, motivierten Stil aus.
  2. Das Smartphone stört Studenten der Generation Y grundsätzlich nicht in der Vorlesung. Wenn sie die Vorlesung gut finden, kommen sie nicht auf die Idee es zu benutzen.
  3. Online-Formate für Hochschul-Bildung können ein Offline-Angebot ergänzen, sollten dies aber auf keinen Fall ersetzen. Studierende schätzen gerade den richtigen Austausch mit anderen und die Möglichkeit sich gegenseitig zu helfen.
  4. Gute Rechtschreibung muss sein. Studenten finden, dass man das von jemandem mit Hochschulreife erwarten kann und soll.
  5. Gutes Feedback hört bei einer Note plus Begründung nicht auf. Studierende wünschen sich mehr konstruktives Feedback und loben den Mut der wenigen Professoren, die bereits partizipative Bewertungsmethoden wie Gruppenfeedback einsetzen.

Eine für mich persönlich neue Erkenntnis aus den Gesprächen hat mich nachdenklich gestimmt:  Der Bachelor-Abschluss hat in der Wahrnehmung der Studenten kaum Wert. Für sämtliche Interview-Partner war vollkommen klar, dass sie noch einen Master-Abschluss benötigen, um sich auf dem Arbeitsmarkt gegen die Konkurrenz zu behaupten. Sie investieren 1,5 bis 2 Jahre, obwohl sie sich davon nur den Titel und kaum neues Wissen erwarten.

Mehrwert für die Hochschule

“Vielen Dank für die anschaulichen Geschichten von der jungen Generation Herr Schnetzer. Ich habe jetzt das Gefühl, die Studenten besser zu verstehen und das hilft mir sehr.” (Hochschulmitarbeiter, Generation X)

Im Rahmen dieses halbtägigen Workshops haben die Teilnehmer/innen gelacht, kreativ gearbeitet, Jugendforschung betrieben, Herausforderungen auf den Kopf gestellt, Lösungen entwickelt und ganz konkrete Maßnahmen für den künftigen Umgang mit Studenten der Generation Y erarbeitet. Das größte Lob für mich war, dass der Workshop nicht nur Spaß gemacht und persönlichen Mehrwert geliefert hat, sondern alle Teilnehmer/innen ihn auch weiterempfehlen würden. Da freue ich mich auf die weitere Zusammenarbeit mit der schönen Hochschule Aalen.

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Simon Schnetzer

Der Jugendforscher und Speaker Simon Schnetzer ist Top100 Trainer für Management & Führung. Er hilft Unternehmen und Organisationen junge Leute zu finden, motivieren und binden. Mit dem Projekt Junge Deutsche erforscht er seit 2010 die Lebens- und Arbeitswelten der 14-39-Jährigen und hat für die Organisationsentwicklung das Strategie-Konzept ABBAS entwickelt, um besser mit der Generation Y & Z zu arbeiten.